Wenn ich Venchi hör' spielt es Dolce Vita

Autor: Martin Martschnig am 22.03.2016

Süße Versuchungen von Venchi aus dem Piemont
WENN ICH VENCHI HÖR' SPIELT ES DOLCE VITA AM GAUMEN

Venchi bei Buongustaio

Es war einmal ... Ja, man sollte diese Geschichte so beginnen! Schlussendlich beginnt sie im 19. Jahrhundert, als ein kleiner Junge schokoladeverliebt durch seine Heimatstadt Turin, die Stadt der Gianduja, wandelte. Die Legende besagt, dass er oft stundenlang mit geschlossenden Augen die kakaolastigen Gerüche vor seinen Lieblingspasticcerie einsog, staunend den Schokoladenmachern bei ihrem Handwerk zusah.

Mit 16 Jahren begann er als Hilfsbursche in einem dieser Laboratori, durfte bald schon seine ersten Kreationen der Stammklientel zum Kosten geben und gespannt auf Feedback (Sie verzeihen mir dies vielleicht allzu moderne Wort an dieser Stelle) warten.

Höchste Zeit, Ihnen diesen Herrn vorzustellen, da er sich schon bald selbständig machte. 1878 kreierte Silviano Venchi mit dem Nougatine seine erste und wohl wichtigste süße Verführung. Ganze, karamellisierte Haselnüsse, von feinstem Cioccolato extra fondente überzogen überzeugten das in Sachen Schokolade verwöhnte Turiner Publikum.

Binnen weniger Jahre wurde aus dem kleinen Versuchslabor einer der renommiertesten Cioccolatieri des Piemont.  Heute produziert man in Cuneo für eine weltweit naschende Fangemeinde über 350 Schoko-Spezialitäten, viele davon noch immer nach über 100 Jahre alten Rezepten. Bei so einer Produktvielfalt auf höchstem handwerklichem Niveau konnte ich gar nicht anders, als schwach zu werden und mich bei Buongustaio (wo die Produkte seit kurzem zu finden sind) venchisch einzudecken.

Schokolade aus dem Piemont bei Buongustaio

Die Nougatine überlebten die Heimfahrt nicht und auch das kleine Sortiment an Pralinen hielt der Verlockung nicht lange stand. Was ich tags darauf vor den Blicken und Händen meiner Lieben retten konnte, war der Schokoladenaufstrich (im Bild oben rechts außen). Dieser kommt in aller Ruhe - also nachdem die Tochter Richtung Kindergarten aufbrach - nutellagewohnt (ja, ich bekenne mich dazu!) auf das kurz angetostete Brot. Davor aber der magische Moment der Glasöffnung, wenn die Nase erste Geschmacksnotizen ins Süßhirn schreibt und in diesem Fall zu dichten beginnt. So was von Haselnuss in genialer Kombination mit der genau richtigen Menge Schololade und Olivenöl anstelle des sonst üblichen Palmöls - so was von ...

Kaufbarkeit und der Mai als Probierzeitraum
Wie schon oben erwähnt, führt Buongustaio Wien seit wenigen Tagen eine Auswahl an „venchischen“ Verführungen. Darunter die angesprochenen Nougatine, Tafelvarianten, Dragées, die berühmten Schokozigarren oder diesen "so was von ..."-Haselnussaufstrich auf Olivenölbasis. 

Dieser streichfähige Seelenschmeichler wird im Mai im Vorwochenendbereich (freitags und samstags) auf den preisgekrönten Brotvariationen von Kolm zur Verkostung gebracht. Dem nicht genug, werden Sie im Wonnemonat an eben diesen Tagen mit Kostproben aus dem Venchi-Angebot verwöhnt. Könnte zu einer Idee für den Vatertag in Form eines von Ihnen zusammengestellten Schokogrußes führen. Ich würde mich als Vater darüber sehr freuen ...


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Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.