Pesto Cuori di carciofo von Pesto Puglia
DA WAR DIE BACHFORELLE GANZ SCHÖN ARTISCHOCKIERT!
Bei einem Streifzug durch mit italienischer Feinstkost bestückte Läden in Wien stieß ich Anfang dieser Woche auf ein nicht alltägliches Pesto. Paolo Cancro importiert seit kurzem außergewöhliche Pestovarianten eines kleinen Genusserzeugers aus Vieste in Apulien und da fiel mir sofort das Pesto Cuori di carciofi auf. Ich fühlte mich artischockt und konnte nicht anders als es in meine Verkostungsküche zu schleppen.
Was drinnen ist, ist schnell erklärt: 70% Carciofi plus Mandeln, Olivenöl, Grana Padano DOP, Salz, Oregano und Zitronensaft. Sonst nix, also keine Coloranti oder gar Conservanti. Dies bedingt eine "Rucki-Zucki-Verarbeitung" der Zutaten, wunderbar im Slogan von Pesto Puglia "Dall`orto alla tavola" verpackt.
In der Küche habe ich mir zweierlei Beimischung ausgedacht. Als Basis und doch schon erste Reifeprüfung gilt wohl die Zubereitung einer Pasta (hier gab man mir dankenswerterweise Pasta von Casa Barone aus Gragnano mit auf den Weg). Eine im Olivenöl kurz angeschwitzte Knoblauchzehe war mir erlaubt worden, ansonsten nur ein wenig des Nudelwassers, das im bereits von der Kochstelle genommenen Topf mit dem Pesto auf die Pasta wartete. Eine halbe Drehung frischen Pfeffer als Toping und raus damit - oder vielmehr rein damit. Trotz Pasta aus Kampanien - leider waren keine Orecchiette verfügbar - fühlte ich mich wie nach Apulien versetzt, aufgrund des Geschmacks fast schon an den Frühling denkend.
Für den Secondo angelte ich mir am Markt vor dem Büro eine Bachforelle, die zur testerischen Mittagsstund in Filetform auf der Rückenflosse in der Pfanne zu liegen kam. Zartest gewürzt und sorgsam gebrutzelt fand sie sich alsbald im wärmenden Wartebereich wieder, da der Pfannenrückstand mit einem Schluck Weißwein benetzt wurde, in dem wiederrum das Pesto seine Saucenpartner fand. Kartofferln auf den Teller, Fisch dazu, Saucerl drüber und mit frischer Petersilie und ein paar Tropfen Olivenöl finalisiert (Ergebnis siehe oben). Eine Wucht! Da war die Forelle ganz schön artischockiert und doch hoch erfreut. Subtile Gaumengedankenspiele waren die Folge und der Vermerk, all dies baldigst einer wiederholten Überprüfung zu unterziehen.
Andererseits gibt es noch sieben weitere Kandidaten im apulischen Pesto-Sortiment:
Melanzane e Basilico (sollte am schnell gegrillten Hühnerbrüstchen gut kommen)
Rucola e Mandorle (werde ich einem Risotto final unterrrühren)
Cime di Rapa (man stelle sich eine frische Salsiccia und Pasta dazu vor)
Pistacchi (als Welzunterlage für frische Gnocchi)
Peperoni, Basilico und Pomodoro e Basilico.
Und dann war da noch das Wochenende, das vor der Tür steht ...
Kaufbar bei:
Donatella
Margaretenstraße 42
1040 Wien