Chloe Coscarelli - Viva Italia Vegana!

Autor: Martin Martschnig am 7.12.2019

Buchtipp: Chloe Coscarelli - Viva Italia Vegana!
HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN

Wer mich kennt, der weiß: ich bin kein Veganer, kann es schon aus rein beruflichen Gründen nicht sein, zumal ich Genussreisen organisiere. Keine Ausrede, ich liebe einfach meine Genusshandwerker südlich des Brenners, seien es Landwirte, Trüffelsucher, Bäcker, Winzer, Käse- oder Wurstmacher. Ich liebe es, Ihren Zugang zum Handwerk auf meiner Zunge zergehen zu lassen - würde mir ansonsten keine Beurteilung oder Empfehlung für meine werten Kunden erlauben.

Coscarelli Viva Italia

Betrachtet man die Italienische Küche, so kann man sich problemlos eingestehen, auch vegan für eine Zeit gut über die Runden kommen zu können. Das stets vor Frische strotzende Gemüse und Obst erlaubt die Zubereitung von Köstlichkeiten veganen Zuschnitts.

Und so ging ich mit der "Zuversicht des Aber" in die Lektüre des vorliegenden Kochbuchs der bezaubernden Chloe Coscarelli. Die Abstammung der in Kalifornien lebenden Kochbuchautorin und Bloggerin erkennt man im Namen. Ein wenig vom Stammbaum wird in der Einleitung verraten, die Gründe der Auswanderung Ihres Urgroßvaters Angelo sind nur zu leicht nachvollziehbar - ich hätte es auch so gemacht.

Chloes kleiner Italienischkurs macht den Start ins Buch schon einmal sympatisch. Das Inhaltsverzeichnis folgt ausnahmsweise einmal nicht der klassisch italienischen Speisenfolge, vielmehr kalifornischer Gelassenheit à la Sonntagsbrunch, Kindergeburtstag, Valentinstag, Gartenparty ... wobei die Chronologie nichts mit der Reihenfolge der Rezepte zu tun hat, was ich nun nicht näher erkläre, somit eine unheimliche Spannung aufbaue. Gut aufgebaut zudem das Intro in Sachen allergenfreie Italienische Küche.

Coscarelli Weisse Wildpilz Pizza

Aufgrund der Natur italienischer Zutaten manovriert uns die Autorin problemlos vegan durch die Antipasti, bei den Brotvarianten fließen hingegen schon latinohafte Anwandlungen ein, was sich dann auch bei den Primi fortsetzt, wie z.B. bei den Tequila-Tempeh-Fettucine.

Soweit, so gut und durchaus nachkochenswert. Was ich aber nicht verstehe sind Gerichte wie Mamas Spaghetti mit Fleischbällchen oder Italienischer Hackbraten (aus einer Champignons/Reis/Semmelbröselmasse). Warum emanizpiert sich die Beschreibung veganer Küche nicht endlich von der Verwendung nicht veganer Zutaten in der Namensgebung der Speisen? 

Wir werden ja auch nie schadstofffrei mit einem Diesel-PKW fahren können. Also liebe Köche und Kochbuchautoren: Erfindet bitte neue Gerichte mit neuen Namen. Gerichte der Italienischen Küche sind voller Geschichte. Nur muss man einmal damit anfangen!

Fazit: Das Buch macht Lust aufs Ausprobieren. Auch für Nicht-Veganer, die einmal den Vergleich erschmecken wollen.

Webtipp:
Wer die Dame im Original "erleben" will dem sei folgender Link empfohlen:
https://chefchloe.com



Kaufbar bei:
Im gut sortierten Buchhandel oder online unter
Viva Italia Vegana!: 150 vegane Rezepte für Pizza, Pasta, Pesto, Risotto & die besten italienischen Familienrezepte. Mit kleinem Italo-Sprachführer.

Fotoquelle/rechte:
Teri-Lyn-Fischer



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Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

mipiace.at

Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.