Rom - Das Kochbuch

Autor: Martin Martschnig am 15.11.2018

Katie Parla & Kristina Gill: ROM - Das Kochbuch
EIN KOCHBUCH MIT URSPUNGSGARANTIE

Rom Das Kochbuch

Zwei Amerikannerinnen in Rom oder wie eine Wahlheimat zu einem Kochbuch inspirierte.

Wenn ein Kapitel mit dem Satz "Wildwuchs - Köstliche Zutaten gibt es überall in und um Rom umsonst" beginnt, dann kann man nicht anders, als dieses Buch zu lieben. Es beschreibt die Stadt auf fast schon philosophische Weise, der Tagespolitik der letzten 2000 die Stirn bietend. Und doch handelt es sich um ein Kochbuch.

Oder vielmehr um ein Geschichtskochbuch in zweierlei Hinsicht. Einerseits, da es die beiden Autorinnen verstehen, die Geschichte der Gerichte von allen Seiten und Einflußbereichen erklärend einzukochen. Andererseits wunderbare Geschichten und Anekdoten über die Gerichte gesammelt und als wichtige Zutat eines gelungenen Kochbuches erkannt haben.

Zugegeben, das Buch ist nicht ganz neu, wurde im August 2016 auf den Markt gebracht, aber Rom ist ja bekanntlich "Die Ewige" - was tun da zwei Jahre zur Sache. Zumal die beiden gebührend ausholen, geschichtlich gesprochen - eingangs den Hirten und Stadtgründer Romulus von der Weide ins Zentrum des Geschehens bringen.

Ein weiteres Zitat sei erlaubt, da es einen Umstand, den es in vielen Großstadtküchen gibt, gut auf den Punkt bringt: "Cucina romana bezeichnet die römische Küche in ihrer Gesamtheit. Ironischerweise wurde sie stark von Einwanderern beeinflusst ..." Womit die Prägungen aus anderen Regionen und Ländern, sei es in der Art zu kochen bzw. bei den Zutaten, erklärt sei.

Hervorgehoben wird die Bedeutung zweier Minderheiten (römische und lybische Juden). Ohne die Cucina ebraica romanesca bzw. die jüngere Cucina tripolina würde einfach was fehlen. Dankenswerterweise wird ein Kapitel dem Quinto Quarto, den Innereien gewidmet, dabei der Stadtbezirk Testaccio vor die Schlachtbank geholt (fand sich dort doch von 1880 - 1975 der Schlachthof).

Die Idee, Stadtviertel ihrer Bedeutung der Kochtradtion nach zu präsentieren, finde ich äußerst sympatisch. So wird das Kochbuch zum kulinarischen Futter fürs Kino im Kopf, für einen Rundgang durch ein Rom, das man eher abseits der Tourismuspfade antrifft. 

Rezeptgestaltung und Mengenangaben sind klar und verständlich, die Nachkochbarkeit also gegeben, die Bilderwelten zudem nicht übertrieben in den Vordergrund gespielt. Wer eine derart profunde Kenntnis hat, braucht eben nicht ablenken. Und so freut man sich schon auf den Gang in die Küche, um Cacio e pepe, Carbonara, Coda alla vaccinara, Involtini di manzo, Spaghetti con cicoria e bottarga, Trippa alla romana oder eine südlich stimmende Insalata di carciofi crudi zuzubereiten.

Bei so manchem Rezept ist noch ein Lokaltipp für den nächsten Rombesuch dabei!

Den amüsanten und eher selten in Kochbüchern zu findenden Abschluss macht eine kleine Auswahl von Cocktailrezepten, ich sag nur "carbonara sour di co.so" ... 

Zur Leseprobe ...

Zu den Autoren:
Katie Parla lebt seit 2003 in Rom, ist zertifizierte Sommelier und hat einen Master-Abschluss in italienischer Esskultur. Sie schreibt in ihrem Blog ParlaFood.com und auf der Website TheRomeDigest.com über die Lebensmittel- und Getränkekultur Roms und hat bereits drei Apps zum Thema Essen & Trinken entwickelt. Sie tritt u.a. als Rom-Expertin für den History Channel und bei Vorträgen an Universitäten auf.

Kristina Gill ist Redakteurin im Foodbereich bei DesignSponge.com, einer Lifestyle-Website mit mehr als 1,2 Millionen Leser pro Monat. Ihre Originalrezepte, aber auch ausgewählte von Autoren, Köchen und Lesern, erscheinen seit 2007 in der wöchentlichen Kolumne "In der Küche mit". Sie ist auch Food-und Reisefotografin.



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Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.