Eros Ramazzotti - NEUE CD "Vita ce n'e'"

Autor: Martin Martschnig am 5.11.2018

Eros Ramazotti - Vita ce n'è
PER IL RESTO TUTTO BENE



Ja, ich gestehe. Auch ich habe als Teenager 1985 die LP Cuori agitati gekauft (jetzt bitte nicht mein Alter hochrechnen), 1986 Nuovi eroi und verfiel dem Mitsingenwollen der größen Hits seiner künstlerischen Frühzeit. Er war unsere terra promessa. Als er 1996 den Song Più bella cosa einer schweizer Fernsehmoderatorin namens Michelle Hunziker widmete, verloren wir den Junggesellen an die Familienplanung, was bekanntlich bis 2009 dauerte. Dazwischen und danach gab es Höhen und Tiefen in den Songs und seinem Auftreten. So manches, wie eine Schnurrbartphase in den frühen 2010er Jahren, verzeihen wir mit der Großzügigkeit der vergehenden Zeit.

Zeitensprung. Ende November 2018 präsentiert Eros Ramazzotti Vita ce c'nè.
Der Eröffnungssong gibt die Richtung vor. Ramazzotti macht sich Gedanken über den Lauf der Welt und wohin wir wie laufen. Prangert ein bisserl den Egoismus an, sucht nach einem Ausweg in eine bessere Zukunft. Wird unser Eros zum Schwerenöter? Vita ce n'e' folgt als zweiter Versuch seiner Welterklärung. Dieses Mal der Liebe, dem Durchhalten trotz aller Widrigkeiten und seinem leider zu früh verstorbenen Kollegen Pino Daniele gewidmet. Es tröpelt ein wenig in die Seele aber "non cé' una direzione sola, per noi".




Richtung geben will er mit den sehr unterschiedlich gepolten Duett-Partnern, die er sich für das neue Album (ein Wort, das zeigt, dass ich seine ersten Veröffentlichungen noch als LP gekauft habe, tanti capelli fa ...) geholt hat. Mit Alessia Cara beschwört das Machbare einer Beziehung gleich mehrsprachig. Mit Luis Fonsi bedient er unramazzottisch schenkelschunkelnd ein latinoseinwollendes Publikum. Hätte nicht sein müssen - trotzdem Geschmacksache!

Interessant, aber nicht immer schlüssig sein Versuch, verschiedenste Musikstile ins Album einfließen zu lassen. Thematisch hält er die Linie, musikalisch bedient er mit klassischem Italopop, ihm noch immer gut stehenden Balladen wie Due volontà sein Stammpublikum ,um dann wieder Discobeats und Schlageneckentaugliches ins Geschehen zu holen. 

Dahinter könnte sich freilich ein vom Management geschickt gemachtes Konzept verbirgen. Warum sonst sollte ein Special track mit Helene Fischer im Duett den Abschluss bilden. Aber wie singt er es so treffend in due volontà "dare vita al quotidiano ti sporca le mani". Die Finger dieser seiner Hände dürfen 2018 nicht oft die Gitarre im rockigen Würgegriff halten, irgendwie wirkt er wie ein seinen zwischen Reife und Selbstzweifel musikalischen Ausdruck Suchender. Alterswerk ist es keines, aber er ist ja erst 55 Lenze jung.



Egal, Schwamm drüber. Trotzdem nehmen wir ihm gerne, ein wenig mitschunkelnd bis feuerzeughaltend, den einen oder anderen Liebesschwur ab, überstehen mit ihm seine Beichte ans Leben, die keiner Kirche bedarf. Schlußendlich hat er uns unsere Terra promessa in den 1980er Jahren gegeben und wir haben ja schon als Teenager 1985 die LP Cuori agitati ...

Webslite Eros Ramazzotti - mit aktuellem Video

LIVE zu Gast in Österreich
15. April 2019 - Wien: Stadthalle
27. Juli 2019 - Klagenfurt: Wörthersee Stadium

 

Copyright Fotos:
Julian Hargreaves

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Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.