Genussreisen im Süden Sardiniens - Yoga & Reiten

Autor: Eva Jankovsky am 20.02.2018

Gastautorin Eva Jankovsky berichtet über:
GENUSSREISEN IM SÜDEN SARDINIENS - YOGA & REITEN



Italien einmal anders - abseits der klassischen Italienischen Destinationen für Kultur, Kulinarik & Genuss - Friaul, Veneto, Lombardei, Piemont, Emilia Romagna, Toskana, Marken, Umbrien, Apulien möchte ich Ihnen zur Abwechslung eine weniger bekannte, dafür in ihrer Ursprünglichkeit vielleicht noch authentischere Region Italiens vorstellen: den Iglesiente, Sardiniens wildromantischen Südwesten. Bei Sardinien denkt man zuerst an smaragdgrünes Wasser, Traumstrände und Jetset an der mondänen Costa Smeralda im Norden. Weniger bekannt sind die einsamen Buchten im Süden und Südwesten, genauer gesagt in der Region rund um Iglesias, etwa eine Autostunde westlich von der Inselhauptstadt Cagliari gelegen. Genau dort sind aber all jene richtig aufgehoben, die eine ursprüngliche, entspanntere Seite der Insel kennenlernen möchten, ohne auf Traumstrände und das Dolce Vita Sardischer Facon zu verzichten.

Der Igelsiente ist ein geografisches Gebiet im Süd-Westen Sardiniens, das für seine Geschichte und seine antiken Traditionen bekannt ist. Schon vor 5000 Jahren bewohnt, wurde dieses Gebiet vor allem von den Phöniziern und den Karthagern besiedelt, die als erste die reichen Mineralablagerungen des Gebiets entdeckten und sie zu nutzen begannen. In den folgenden Jahrhunderten wurden diese Gruben zum größten Teil verlassen und dienen heute als ein bedeutendes Zeugnis gewerblicher Archäologie, die dank ihrer Einzigartigkeit als UNESCO Kulturerbe nominiert sind. Der Name verweist auf Iglesias, die größte Stadt des Gebiets sowie auch Provinzhauptstadt.



Den Sommer begrüßen in Sardinien
Eine wildromantische und unberührte Natur charakterisiert den Iglesiente. Man findet alles hier: vom bergigen Hinterland mit Flüssen und Wasserfällen erstreckt sich das Gebiet über scheinbar unberührte grüne Hügeln, die sich zum Meer hin plötzlich zu schroffen Felswänden aufschwingen um dem überraschten Besucher fast unvermittelt traumhafte Strände und versteckte Badebuchten zu eröffnen - wie etwa die Cala Domestica bei Buggerru oder den zwei Kilometer langen Sandstrand von Portixeddu - bis hin zum bekannten Felsen Pan di Zucchero (Zuckerbrot).

Wer die Natur und das Meer liebt, kann im Golf von Gonnesa ein Bad im kristallklaren Wasser oder einfach einen Spaziergang entlang der Küste genießen. Nicht nur Wassersportler sind hier richtig, aufgrund der ländlichen Ruhe und bäuerlichen Struktur ist der Iglesiente mit seinen Ziegenherden, Korkeichenwäldern und zahlreichen Wiesen und Pfaden ein Mekka für Pferde- und Naturliebhaber und Ruhesuchende.

Daher möchte ich allen Reitern und Yoga-Begeisterten und all jenen, die einmal am Meer, durch die Macchia und Dünen reiten wollen, den Reitstall "Shangrila" an der Costa Miniera, genauer in Fluminimaggiore empfehlen. Es ist ein kleiner, privater Reitstall mit acht Pferden - das entzückende Shetland Pony "Paco" miteingeschlossen, das eigentlich nur die Hühner bewacht, das ich aber heimlich schon für meine kleine Tochter reserviert habe, sobald sie alt genug ist, sich im Sattel zu halten.




Bei diesem kleinen B&B ist der Name Programm - einfach ein paradiesischer Ort, ursprünglich nach dem ersten Pferd der Gastgeber benannt - steht er doch auch für das kleine Paradies am Ende der Welt, Fluminimaggiore und seine umliegenden Naturschönheiten, ein noch unberührtes Fleckchen Erde, wo die Uhren noch ein wenig anders ticken.

Die Pferde (Anglo-Araber) sind gehorsam, ausdauernd und trittsicher. Piero, der Patrone und ausgebildeter Reitguide, macht seine Arbeit hingebungsvoll und souverän, immer bemüht den Gästen die Schönheiten „seines" unberührten Naturparadieses zu erschließen und neue Reittouren zu erforschen. Ich war mittlerweile zum dritten Mal und diesem 3000-Seelen Dörfchen im Südwesten. Ich kehre immer wieder voller neuer Eindrücke von diesem schönen Fleckchen Erde nach Hause zurück. Beim letzten Mal entstand die Idee die Reittouren mit meiner Yogapraxis zu verbinden und Gleichgesinnten die schönen Ecken am „Ende der Welt" zu zeigen.




Das Abreisen fällt schwer und immer freue ich mich bereits schon auf die nächste Reise in die Stille und Schönheit des Iglesiente. La Isola felice - so steht es auf der Milchpackung und es steckt ein Fünkchen Wahrheit drin. Auch wenn die Inselbewohner von außen betrachtet mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, ist die Insel doch unheimlich reich an versteckten Schätzen, die entdeckt werden wollen. Mich persönlich zumindest zieht es magisch an, das Fleckchen, wo die Zeit still zu stehen scheint, wo die Menschen noch Zeit haben für das Leben. Wahrscheinlich sind sie in irgendeinen Zaubertrank gefallen oder es liegt an dem köstlichen Mirto, von dem so ziemlich jeder im Dorf sein eigenes Geheimrezept hat.

Weil ich mich vom ersten Augenblick an in diese blühenden Hügellandschaften, mit ihrer wildromantischen Schönheit und unglaublichen Stille verliebt habe, beschloss ich ein Urlaubsprogramm für Körper und Seele zusammenzustellen, welches das Beste des Iglesientes vereint: Eine erholsame Woche mit Tieren in frischer Luft und ausgleichenden sowie regenerierenden Yogaübungen sollte es werden, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, dafür auf das Wesentliche beschränkt. Zeit, Ruhe, Natur - eine Reise zu dir selbst.



Wann hast du das letzte Mal für 10 Minuten einfach mal nichts gemacht?
Wann hast du das letzte Mal deinen Körper richtig gespürt?
Wann hast du dich das letzte Mal so richtig bei dir selbst gefühlt?

Als ich Yoga in den 90er-Jahren kennenlernte, spürte ich, dass es etwas war, was mir unheimlich gut tat. Ich fühlte mich anschließend immer so wohl in meinem Körper, es erinnerte mich an Zeiten, in denen ich viel getanzt hatte, nur irgendwie war das besser, weil es mich mehr zu mir bringen konnte, mich abschalten ließ und zur Ruhe finden ließ und auch, weil es diese gewohnte Dualität von richtig und falsch nicht gab.

Jeder KANN einfach Yoga machen, egal wie fit oder gedehnt der Körper ist oder nicht ist. Es tut einfach immer gut. Die Asanas geben mir viel Kraft und positive Energie. Yoga lässt mich immer Stress oder schlechte Laune sofort vergessen. Aber auch die tiefe Atmung ist etwas ganz Tolles für mich als gelernte Schauspielerin und Sprecherin. Es ist ein Gefühl von Zuhause sein, anders als bei Sportarten, die ich bisher gemacht habe. Yoga ist einfach viel mehr als Sport, das gefällt mir besonders daran.

Die unglaubliche Stille und Schönheit des Iglesiente hat mich also zu diesem Urlaubsangebot inspiriert; Yoga in freier Natur, an Plätzen mit atemberaubenden Ausblicken. Sich eine Auszeit schenken - dort wo man nur zu Fuß oder Pferd hingelangt.



Wer glaubt, dass ihm bei soviel Natur und Stille langweilig werden könnte, kann im Landesinneren des Gebiets auf historische Entdeckungsreise gehen. Im Iglesiente findet man einige herausragende Zeugnisse der Jahrtausende alten Geschichte der Insel. Zahlreich sind die archäologischen Ausgrabungen der Nuraghen, Phöniziern, Römern und Byzantiner, die aus dem Sulcis Iglesiente ein wahres Paradies für alle Geschichte-Begeisterten machen. In Seruci (bei Gonnesa in der Provinz von CarboniaIglesias) findet man beispielsweise eine antike Nuraghen-Reggia. Viele Stätten erzählen von der punischen Ansiedlung in der Region, wie beispielsweise die phönizische Burg Pani Loriga bei Santadi und vor allem die Stadt Sant'Antioco, ehemals Sulcis, wo zahlreiche Spuren der darauffolgenden Epochen zu sehen sind.

Unweit von Fluminimaggiore finden wir die archäologische Stätte von Antas, die zahlreiche Tempel und nuraghische Überreste umschließt, wie den majestätischen, punisch-römischen Tempel, der auf der Ruine einer kartaginesischen Kultstätte errichtet wurde und dem Sardus Pater, dem "Gott der Sarden" als Heimstätte dient.

Die Besucher dieses besonderen Gebiets können außerdem zwei sehenswerte Tropfsteinhöhlen besichtigen, eine Bootstour zum Pan di Zucchero oder einen entspannten Tag am Meer erleben sowie die lokalen Gastronomie-Produkte, wie den Thunfisch, das Olivenöl, den Schafskäse, die Artischocken und den Honig genießen, immer natürlich zusammen mit einem Glas Carignano DOC, Wein aus dem Sulcis. Für diejenigen, die das Handwerk schätzen, empfehle ich einen Besuch in den zahlreichen Botteghe, die traditionelle Produkte wie Wandteppiche, Teppiche, Schmuck und Messer verkaufen, alles Einzelstücke und Beweise einer tausendjährigen Tradition der Weberei und der Schmiedekunst, die das Gebiet schon seit jeher charakterisieren.

Diverse Agriturismi in der Gegend bieten auf Vorbestellung hervorragende sardische Küche. Unbedingt gekostet haben sollte man: Culurgiones, Spaghetti Bottarga, Zuppa Gallurese, Panadas, Porcetto Sardo, Malloreddus, Pane frattau, Casu Marzu und die dolci Seadas, Pardule und Pappasini - die 10 besten sardischen Speisen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann ja schon einmal in einem der zwei sardischen Restaurants in Wien das Essen vorkosten, zum einen gibt es da das Ristorante da Gino e Maria in der Schleifmühlgasse 21 oder das Ristorante Monte Rosa in der Herbeckstraße 78.



Weitere Infos (Termine & Preise) zur Reise:
Eva Jankovsky
E-Mail: evaja@yahoo.com


Fotorechte:
B&B Shangrila 

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Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.