Buchtipp: Neapel und die Amalfiküste - Das Kochbuch

Autor: Martin Martschnig am 29.06.2017

Neapel und die Amalfiküste - Das Kochbuch
IN HOLLYWOOD WÜRDE MAN VON EINEM SEQUEL SPRECHEN



Eine "Fortsetzung-folgt-Geschichte" der angenehmen Art. Anfang Juni flatterte mit "Neapel und die Amalfiküste" der vierte Streich einer Kochbuchserie aus dem Verlag Phaidon/Edel ins Haus. Wobei das Flattern hier als relativ zu betrachten ist, bringen die wunderbar gebundenen Bücher dieser Reihe stets mehr als stattliche 1000g auf die Küchenwaage.

Was sich bei häufigem Nachkochverhalten in Form von Hüftspeck auf eine andere Waage niederschlagen kann, allerdings einem kulinarischen Hochgefühl folgend, was wiederum nicht immer zu bewertende Werte relativieren mag. Das Erfolgsrezept - also Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann sowie Haupt- und Nebendarsteller konnten mit der Aussicht auf wunderbare Speisefolgen zu diesem Sequel überredet und nach Toskana, Sizilien und Apulien dieses Mal in Vesuvnähe einquartiert werden.

Was mir an dieser Buchreihe gefällt, ist die Art der Informationsaufbereitung. Es ist kein reines Kochbuch, gibt vielmehr stets ausführlich Einblicke in die Kultur bzw. zu Land und Leuten. Da diese die Küche einer Region genauso stark beeinflussen wie die geeignete Zutat, kann man nur von einem klugen Schachzug des Drehbuchautors sprechen. 



Warum ich den Vergleich mit der Filmbranche heranziehe ist schnell erklärt. Blättert und liest man sich durch dieses Buch, läuft vor dem geistigen Auge schnell eine Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm ab. Die (Küchen)Schauplätze finden sich im Straßengewirr Neapels, im einst reichen Caserta oder aber in Avellino, dem Benevento und natürlich pittoresk - die Diva probend - von Salerno entlang der Amalfiküste zurück bis die Stadt am Vesuvio. 

Der Idee des Dokumentarfilms folgend gibt es ausführliche und trotzdem auf den Punkt gebrachte Berichte über die hier als DOP beheimatete Büffelmozzarella und dem gerne reifer genossenen Caciocavallo, dem gemüsigen Tausendsassa Friarielli, die San Marzano Tomaten, dem Caserta-Schwein oder den als Geschmacksveredler unverzichtbaren Sardellen. Nicht zu kurz kommen auch Klassiker wie die Pizza, die Sfogliatelle und natürlich der Limoncello, dessen Frische man im eisgekühlten Glas wohl nur vor Ort mit Blick aufs Mare so richtig genießen kann.



So ist es wieder eine durchwegs vergnügliche Reise durch eine Region im Süden Italiens. Die Rezepte sind routiniert übersichtlich gestaltet und problemlos nachvollziehbar, scheinen mir auch für Neulinge am Herd mit ein wenig Engagement zu großen Teilen machbar. 

Natürlich hilft auch eine Reise nach Kampanien, um die Atmosphäre aufzuschnappen, die traditionelle Gerichte erfahrbar machen. Wobei dieses Buch - wie schon oben erwähnt - der Reise im Kopf wunderbare Startplätze bietet. Auf diese Art gestaltete Kochbücher sind ja längst schon zu gar nicht so schlechter Genussreiselektüre mutiert. Bei der allgemeinen Bilderwelt wäre ein wenig mehr drinnen gewesen, mir eine kleine negative Kritik erlaubend.

Bei der allgemeinen Bilderwelt wäre ein wenig mehr drinnen gewesen, mir eine kleine negative Kritik erlaubend. Die Speisefotografie hingegen ist wieder geschmackvoll aufbereitet und macht Lust aufs Nachkochen. Nicht zuletzt aufgrund der Verwendung von authentischer Keramik aus der Region, die gedankliche Sommersegel zu setzen vermag.

Ein Sommerkochbuch, das man im sicher kommenden Herbst als Lichttherapie im Küchen- oder Wohnzimmerbereich platzieren sollte.


Kaufbar bei:
Im gut sortierten Buchhandel oder 
bei meinem Lieblings-Kochbuchladen in Wien:

Babettes
Schleifmühlgasse 17
1040 Wien
oder online in deren gut sortierten Webshop:
Neapel und die Amalfiküste - Das Kochbuch

 

 

 

 

 Besten Dank für die Bilder, die mir vom Verlag Edel zur Verfügung gestellt wurden.

 

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Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.