Siegfried Prager - Moto Guzzi Custom Künstler

Autor: Christoph Cecerle am 25.04.2017

Christoph Cecerle alias mipiace.at auf Landparite
SIEGFRIED PRUGGER – MOTO GUZZI CUSTOM KÜNSTLER



Manchmal zahlt es sich aus, eine Landpartie zu machen, hinaus aus Wien, immer gegen Süden. Dorthin, wo das Herz grün ist, das Henderl gebacken und die Männer Eichen. Mich zieht es in unbekanntes Land, hügelig und bewaldet, kleine Städte und Ortschaften an gewunden Straßen, mich zieht es in die Steiermark.

Irgendwo dort in den Wiesen und Feldern liegt Weiz, eingebettet in eine Hügellandschaft, in der Ferne sanfte Berge, die größte Stadt der Oststeiermark. Ziel meiner Reise ist Siegi´s Garage, DIE Moto Guzzi Custom Schmiede von hier bis Hollywood, denn:

„Steirermen san very good, very, very good for Hollywood"



Siegfried Prugger hat es nach langen Jahren in Wien wieder nach Hause gezogen und er residiert knapp unterhalb der Kirche in einer brandneuen Garage, spezialisiert auf Vespas und sein persönliches Steckenpferd, Moto Guzzis.

Nicht nur, dass Siegi einen hervorragenden Ruf als Kenner der V2 getriebenen italienischen Klassiker hat, versteht sich der Steirer Man auch als Spezialist für Umbauten aller Art an Moto Guzzis. Sei es ein Update am Motor, das Herauskitzeln zusätzlicher Pferdestärken aus den längsliegenden Triebwerken, der Verbau von Spezialteilen edelster Hersteller oder gleich der Komplettumbau ganzer Fahrzeuge.



„Geht ned, gibt´s ned", lautet das wackere Motto des Einzelkäpfers aus Weiz. Was als Moto Guzzi Custom Teil nicht erhältlich ist, wird gebaut und typisiert. Lack und Chrome sind seine täglichen Begleiter und die bis zur Unkenntlichkeit abgeschliffenen Fußraster seiner persönlichen Moto Guzzi Stelvio kennzeichnen Siegi als gnadenlosen Reiter! Wenn also „Funka fliaga" war es mit großer Wahrscheinlichkeit Siegfried!

Mit Hingabe erklärt mir Siegi die Vorzüge einer Moto Guzzi V7 als Basis zum Customizing, das Potential des Motors, die Möglichkeiten der Einstellung und die Philosophie der Italiener, die Siegi irgendwie im Blut liegt. Die Steiermark ist eben doch schon Süden.



Was an Moto Guzzi Custom Teilen verfügbar ist, lagert in der heiligen Halle der Garage, die den Flair einer Chirurgie hat. Jeder Schraubenschlüssel ein Skalpell, jede Schraube an ihren Platz und über all dem liegen Mistral-Auspuffanlagen gestapelt. Musik in Siegis Ohren.

Bemerkenswert übrigens, dass in der Garage auch Fabrikate anderer Länder auf Heilung warten. Die Besitzer werden wissen, warum.

Seine einzig wirklich feste Beziehung scheint aber der üppige V2 zu sein, was sich an einer grünen Moto Guzzi V7 II manifestiert, die erdig auf der Bühne steht. Steirisch eben.



Die Stollen-Contis gerade recht für die warmen Böden der Wälder, der Tank in Grün des Tannes, der Weiz umgibt. Auch hier spielt die Blasmusik die Mistral-Tuba, die Krümmer dicht in Aspest gewickelt.

Was nicht in der reichhaltigen Moto Guzzi Custom Schatulle zu finden war, spendet Rizoma, wie etwa die winzigen Blinker oder die LED Rücklicht-Anlage, oder aber andere Modelle aus der Moto Guzzi Palette. Jeder ehemals verchromte Teil ist schwarz gehalten, Understatement wird in der Steiermark offensichtlich groß geschrieben.



Von anderer Natur ist der Umbau der Moto Guzzi V9 Roamer, ein eleganter Edelstein von schwarzem Glanz. Die Musik macht hier eine andere steirische Blasmusikkapelle, die Rapid-Fire Einzelrohre stammen von Remus, modifiziert von Siegi, so wie auch die Kennzeichenhalterung links. Ein paar Stück der Einzelanfertigung sollen sich übrigens noch in der Garage befinden, typisiert wohlgemerkt.

Hauptattraktion ist der Custom-Einzelsitz, der sich mit ein paar Handgriffen gegen die Originalbank umbauen lässt, falls dein Steira-Dirndl mit zum Kirtag will.

So sind sie nämlich, die Steirer. Erdig und patent. Ehrlich und bodenständig.

SIEGI'S GARAGE
Siegfried Prugger
s.prugger@siegisgarage.at
www.siegisgarage.at
Tel.: 0664 243 32 50
Tel.: 03172 306 28



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„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.