Buchvorstellung: Sehnsucht nach dem Süden

Autor: Buchvorstellung Styria Regional und Martin Martschnig am 26.02.2016

Gerhard M. Dienes / Reinhart Grundner
SEHNSUCHT NACH DEM SÜDEN

Unterwegs im Friaul bei Duino

„Unser Herz zeigt nach dem Süden", schrieb Sigmund Freud und meinte damit eine den Binnen- und Alpenländlern immanente Sehnsucht nach dem Süden. Dieser ist dabei mehr als eine geografische Bezeichnung, der Süden ist – so der Stationschef Fallmerayer in einer Erzählung von Joseph Roth – „das Meer, ein Meer aus Sonne, Freiheit und Glück".

Dieses Meer ist in diesem Falle die nordöstliche Adria. Wir begeben uns auf den Weg dorthin und machen unterwegs halt an bekannten und weniger bekannten Sehnsuchtsorten. Wurde doch das Land hinter der Küste und den Stränden lange Zeit nur auf der Direttissima zu den Urlaubszielen durchfahren. 

Wir tauchen ein in Regionen, die eine ungeheure Vielfalt bieten – nicht zuletzt treffen sich hier drei Welten: die romanische, die slawische und die österreichische. Diese historisch-literarisch-kulinarische Reise bietet reichlich Raum für Sehnsucht.

Ein Lesebuch, das Lust auf Meer und mehr macht. Mit vielen interessanten Geschichten aus der reichen Vergangenheit dieser Region, aber auch praktischen Tipps für kulinarische Hotspots sowie einigen Rezepten.

Unterwegs nach Triest
italissimo's Fazit nach vergnüglicher Lektüre:
Soweit der Verlagstext zu dieser Neuerscheinung. Ein kleiner Kritikpunkt nur sei mir erlaubt. Bei der Lektüre konnte ich das oben angesprochene Lustmachen leider nicht immer verspüren. Bitte nicht mißverstehen. Der Informationsgehalt des Buches ist toll, der Aufbau schlüssig und konsequent. Geschichtliche Aspekte werden sorgsam durchleuchtet und komprimiert in wunderbar lesbarer Form aufbereitet.

Was für mich als Genussmenschen zu kurz kommt ist - der Genuss. Zwar kommt die Küchen- und Kochtradition zu Wort, für mich zu selten jedoch die Genusshandwerker. Und das in einem Gebiet, das in der Kulinarik am liebsten ausufernd zu Tisch und in den Keller bittet, wo Geschichten im Reifekeller erzählt und im Kostglas bzw. am Teller vermittelt werden.

Gut wiederum die Idee mit den verschiedenen Hintergrundfarben, womit sich die lesende, den Süden suchenden Seele schnell in die jeweilige Stimmung versetzt fühlt. Bei den Bildern wäre ein wenig mehr Mut angebracht, die Pracht des Südens nicht auf Halbseiten einengen wollend. Kurzum: mir fehlt also ein wenig die Ruhe im Konzept des Buches, was aber wiederum der Region entspricht, die sich seit Jahrhunderten stetig ändert, verändert, entwickelt, verwickelt ... 

 

Sehnsucht nach dem Süden Die Autoren:
GERHARD DIENES(Dr. phil.), geb. 1953 in Graz. Durchführung von Auslandskulturprojekten für das Universalmuseum Joanneum Graz, Ausstellungskurator im In- und Ausland.
REINHART GRUNDNER,geb. 1948 in Graz. Dokumentationen für ORF und 3sat, z. B. „Grundners Kulinarium" oder „Unterwegs beim Nachbarn".


Erschienen am:
30. März 2016


Kaufbar bei:

Im gut sortierten Buchhandel oder online beim Verlag

 

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Bustine di bacco

Roland Graf im Blog auf italissimo- Bustine del bacco

Bustine di bacco

„Bustine di Minerva" hieß Umberto Ecos langjährige Kolumne und frech strich Roland Graf die Göttin des Herdes und ersetzte sie für die neue „italissimo"-Kolumne durch den Gott des Rausches. 

Der Autor (im Bild von Ch. Barz vor den besagten Bustine abgelichtet) sagt damit gleich auch etwas über sich: Er ist studierter Philosoph und Philologe (daher die Eco-Hommage!), vor allem aber Reisender in Sachen Getränken. 

Stand zu Beginn vor allem die Berichterstattung über Winzer im Mittelpunkt, erweiterte sich der Schwerpunkt seiner Artikel - in „Mixology", „Cigar Journal", der ÖGZ sowie dem FALSTAFF - auf die Themen Bier, Spirituosen und Bars. 

Nachzulesen, neben dem Italien-Blog Ihres Vertrauens, ist das auch alle zwei Tage aktualisiert unter www.trinkprotokoll.at.

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Mipiace.at Christoph Cecerle

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.