Golfetta von Golfera aus der Emilia Romagna
WENN EINE SALAMI EINEN AUF SOMMER MACHT
Die Geschichte des Salumificio Golfera beginnt in den 1960er Jahren, als der Wirtschaftsboom eine kleine Metzgerfamilie aus der Gegend bei Rimini ein großes Engagement eingehen lässt. Man wollte Größe beweisen und die beste Mortadella des Landes herstellen. Um diesen Ziel näher zu kommen vergrößerte man den Betrieb und eröffnete eine kleine "Wurstfabrik" in der Poebene nördlich von Ravenna, im kleinen Ort Lavezzola.
In den Siebzigerjahren wurde das Sortiment langsam - und stets von hohem Qualitätsbewußtsein getragen - Stück für Stück oder besser Salumi für Salumi erweitert. 1989 kommt die Golfetta ins Spiel, die erste mit Prosciutto erzeugte Salami, die auf der CIBUS 90 in Parma prompt den "Wurst-Oscar" für die beste Novità einheimste.
Im nächsten Schritt arbeitete man an Herstellungstechniken, die es erlaubten, Salumi mit ungewöhnlich geringem Fettanteil ohne Geschmacksverlust zu produzieren, womit wir im Heute und bei der von mir sorgfältig verkosteten Golfetta angekommen wären. Mit dieser sommerleichten Salami (max. 12% Fettanteil - im Vergleich zu herkömmlichen Salami mit ca. 40% Fettanteil!) will man den Anforderungen des modernen Konsumenten gerecht werden.
Nach einem komplexen Auswahlverfahren bester italienischer Prosciutti (DOP Prosciutto di Parma und San Daniele), wird die Golfetta in Baumwollsäcke (ein Markenzeichen von Golfera) gehüllt einer weiteren schonenden Reifung zugeführt. Neben jodiertem Salz findet sich nicht viel in dieser zertifiziert glutenfreien Salami, die mit ein paar Tropfen einer frischen Zitrone und ein wenig Olivenöl ihre Geschmackswelten in vollen Zügen freisetzt.
Dieser milde Trendsetter aus der Poebene überraschte mich mit dem unerwartet klaren und kräftigen Fleischgeschmack, der auch der Geruchswelt einer herkömmlich produzierten Salami um nichts nachsteht. Eine grandiose Erfahrung, die begleitet von einem trockenen Proscecco aus der nördlichen Nachbarregion wahre Sommergefühle aufkommen lässt.
Prädikat: Aber sowas von verkostenswert!
Importiert wird diese innovative Herangehensweise mit bewußtem Einsatz genusshandwerklicher Tradition von Sapori e delizie. Wenn Sie dort das nächste Mal vorbeischauen, fragen Sie auch nach einer Kostprobe (man kann hier übrigens alles, also auch den oben erwähnten Prosecco verkosten) des Dolcemagro von Golfera, auch so eine Geschichte ...
Kaufbar bei:
Sapori e delizie
Landstraßer Hauptstraße 17
1030 Wien
Zum Abschluss ein sehr treffendes Statement von Alvaro Zavaglia (Presidente der Azienda), das den Werdegang eines Familenbetriebes im modernen Umfeld seiner Branche versinnbildlicht. Ich erlaube mir hier den O-Ton:
"Mio nonno e mio padre hanno svolto attività di norcini nell'entroterra riminese. Ora i tempi sono cambiati e la terza e quarta generazione della nostra famiglia è stata chiamata ad accettare la sfida ancora in questo lavoro, ma con la cultura di una imprenditoria moderna. Una cultura che ha radici lontane e che proprio per questo non può prescindere da strategie che puntano sull'alta qualità del prodotto: nutriente, sano, naturale."