Ausstellung: Der Neo-Futurismus von Daniel Schinasi

Autor: Clara Bencivenga Trillmich - Direktorin des Italienischen Kulturinstituts am 24.03.2015

Wie es zu dieser Ausstellung kam
DER NEO-FUTURISMUS VON DANIEL SCHINASI

Wien Ausstellung Daniel SchinasiSeit jenem Februar 1909, als in Paris das berühmte programmatische „Manifest des Futurismus" veröffentlicht wurde, sind inzwischen mehr als 100 Jahre vergangen und zwei Weltkriege haben Europa heimgesucht. Durch letztere wurden einerseits die ästhetischen Vorstellungen zugespitzt – „... die Kunst muss die Bewegung zelebrieren, den Modernismus, die Technologie, die Geschwindigkeit..." – und andererseits die politisch ideologischen Auswirkungen neu definiert und teilweise eliminiert, wie in der schrecklichen Definition des Krieges als „einzige Hygiene der Welt".

Daniel Schinasi wählte 60 Jahre nach diesen Ereignissen erneut Paris als Schauplatz, um seine Auffassung von Kunst und sein Manifest des Neo-Futurismus vorzustellen. Er nimmt dabei einige der Themen des Futurismus auf, doch gleichzeitig unterscheidet sich sein Manifest in einigen wesentlichen Punkten von letzterem. Es geht nicht mehr um das Zelebrieren der Fahrzeuge und nicht mehr um eine massive Auflösung/Deformierung der Objekte und menschlicher Darstellungen. Sowohl der Mensch wie die Natur gewinnen ihr natürliches Aussehen zurück dank einer nahezu feierlichen und absoluten menschlichen Dimension. Das vom Menschen und der Natur ausgehende Licht ist der Ursprung jeglicher Bewegung und Dynamik im Bildwerk.

Während für die futuristischen Künstler von Marinetti bis Boccioni Fahrzeuge und die von ihnen erreichte Geschwindigkeit in einen nahezu mythischen Rang erhoben wurden und der Modernitätsglaube zu einem absoluten Dogma erklärt wurde, nehmen im moralischen und ästhetischen Universum von Schinasi der Mensch mit seiner Weisheit sowie die Natur die zentrale Position der Darstellung ein. Schinasi lehnt dabei die Vorstellung vom Menschen ab, welcher der für die Konsumgesellschaft charakteristischen Hektik verfallen ist und verbreitet mit seiner Bewegung vielmehr eine Botschaft der Hoffnung und vor allem des Friedens; in seinen Werken lebt der Mensch in einer vollkommenen Harmonie mit der Natur.

Daniel Schinasi blickt auf eine lange, prestigeträchtige Karriere zurück sowie auf mehr als 300 Ausstellungen seiner Werke auf der ganzen Welt. Sein Neo-Futurismus nähert sich durch die Darstellung einer „menschlichen" Dimension des Raums an das Universum der Begriffe und Symbole des Humanismus und der Renaissance.

Schinasi wurde 1933 in Alexandria geboren und gehört einer sephardischen Familie spanisch-livornesischen Ursprungs an. Heute lebt der Künstler in Nizza. Ebendort, in Zürich, Pisa, Tel-Aviv und Graz hat er im Lauf der Jahre große Murales (Fresken) gemalt. Für das Italienische Kulturinstitut in Wien ist es eine große Freude, dass die weltumspannende Wanderausstellung Schinasis auch hier gezeigt wird. Sie vollzieht gleichsam den Lebensweg des Künstlers nach, der ihn von Ägypten in die Toskana führte und in der Folge nach Frankreich, Spanien und Israel.

Die große Bedeutung der Ausstellung liegt darin, dass sie uns einen Querschnitt durch die künstlerische Entwicklung eines reifen Malers zeigt, der sich Zeit seines Lebens auf internationalem Parkett bewegte.

Der Titel der Ausstellung „Vom Impressionismus zum Neo-Futurismus (Malerei und Zeichnung, 1957-2014) fasst, vor allem in Hinblick auf das graphische Werk einen Zeitraum zusammen, der sich über mehr als 50 Jahre erstreckt. Es fiel nicht leicht, unter zirka 500 Zeichnungen jene 25 auszuwählen, die hier ausgestellt sind; Die 15 hier präsenten Gemälde gehören zu den wichtigsten Werken Schinasis.

Clara Bencivenga Trillmich
Direktorin des Italienischen Kulturinstituts


Ausstellung
Daniel Schinasi
5. Mai - 5. Juni 2015
Italienisches Kulturinstitut
Palais Sternberg
Ungargasse 43
1030 Wien 

Als Sponsor konnte man übrigens Faber Roller & Bike gewinnen ...

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Christoph Cecerle macht vor keinem fahrbaren Untersatz halt und hält sich dabei ausnahmslos an italienische Fabrikate. Ob im Rennsportsitz eines Abarth, auf dem Sattel einer Moto Guzzi oder Vespa oder verdecklos im Cinquecento, der Mann testet alles, war zwei bis vier Räder hat.

Seine Testberichte sind derart genussvoll, daß ich nicht anders konnte, als ihn auf italissimo.at einzuladen. Wer mehr von ihm lesen will, dem sei sein Blog mipiace.at ans Herz gelegt, wo es auch schon einmal um Mode und Genuss im engeren Sinne gehen kann.